Jomabo Island

Montag 22.10.12:
Ich muss um 5 Uhr morgens aufstehen. Mein gestellter Wecker klingelt zwar mal wieder nicht, aber Junjun kommt glücklicherweise grade vom Feiern heim und hat natürlich keinen Zwang die Türen knallen zu lassen. Also quäle ich mich aus dem Bett und krieche ins Bad! Während ich meine heute besonders kalte Dusche genieße, sehe ich durch unser Duschfenster die Sonne überm Slum aufgehen. Zu meinem Bedauern verklingen dann irgendwann während meiner Duschsession auch die letzten laut aufgedrehten Lieder in der Lacsonstreet und man hört geschäftiges Treiben, da den Leuten wahrscheinlich grade einfällt, dass sie ja gleich sogar arbeiten müssen. Nicht so Marvin, Maxie und ich…uns verschlägt es heute nach Jomabo Island, wo wir uns erst einmal schön vom Wochenende erholen können!

Während mir meine Nanay mindesten ein Kilo Reis als Verpflegung einpackt, mach ich mir Gedanken wie wir überhaupt dort hinkommen sollen. Bis jetzt habe ich nur geplant, dass wir uns um 6.30 Uhr am Busterminal treffen werden. Von Larry konnte ich dann doch noch so viel erfahren, dass wir den Bus nach Escalante City nehmen müssen. Dem Busfahrer sollen wir einfach erzählen, dass wir doch gerne auf die Insel würden und er würde uns dann schon an der richtigen Stelle raus lassen.
Gesagt getan….nur blöd dass der Busfahrer Jomabo Island gar nicht kennt:D

Rauswerfen tut er uns trotzdem irgendwo, nur leider an der falschen Stelle. Aber als wunderbares Organisationstalent, wie ihr mich alle kennt, besorge ich uns natürlich ein Tricycle, welches uns endlich bis an den gewünschten Hafen bringt. In der Zwischenzeit hat es mein Gastbruder auch fertig gebracht, das Office auf der Insel anzurufen, welches uns dann ein Privatboot schickt. Die einzige Möglichkeit bis zur Insel zu gelangen.

Nach einer halben Stunde Fahrt in Richtung Sonnenbrand tut sich uns endlich ein breiter Sandstreifen am Horizont auf, welcher sich mit der Zeit sogar mit Palmen und Häusern bestückt und sich zu einem richtigen Paradies entwickelt. Da wir die einzigen Besucher sind für diesen Tag, fühlt es sich sogar an wie im Paradies.

Nachdem wir unsere Sachen in ein kleines Cottage geworfen haben, geht es los die Insel erkunden. Um den Hauptkörper der Insel, erstrecken sich wie in Sternform immer wieder Sandbänke, die sich perfekt anbieten unseren Sonnenbrand zu bereichern. Mal ernsthaft, wir haben sogar Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 60 benutzt und sahen trotzdem aus wie Tomaten. Im Laufe des Tages bringen wir uns dann selbst in Erfahrung darüber, wie Seesterne entstehen, da wir überall die verschiedensten Seesternentwicklungsarten finden. Die kleinste Form davon hielt ich erst einmal für ein verlorenes Souvenir; sie sieht aus wie ein Keks mit eingeritztem Stern.
Aufgrund der vielen Sandbänke um die Insel, muss man zum schwimmen zuerst eine viertel Stunde durch mit Seeigel bestücktes, kniehohes Wasser waten. Dieses ist jedoch richtig schön warm, bis zu der Stelle an der wir endlich schwimmen können. Dort fällt die Temperatur schlagartig um mindestens 20 Grad. Haha… Macht nichts, wir verlassen das Wasser trotzdem die nächsten zwei Stunden nicht mehr.

Zum Mittagessen gibt es dann Unmengen an Reis, und als Beilage Chips. All das essen wir wie richtige Philippinos mit unseren Händen, weil aufgrund des vielen Planens, keine Zeit geblieben ist an Besteck zu denken. Kurz darauf werden wir auch schon freundlich gebeten, die Insel wieder zu verlassen. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn mit unserem davon schippern, ziehen gleichermaßen die dunklen Wolken am Himmel auf. Und gerade als wir in den Bus zurück nach Bacolod steigen fängt es heftigst an zu Regnen.

Dort angekommen geht es nach einer halben Stunde Sand vom Kopf kratzen ins verdiente Bett.
Tagesresümee: Viel Sonne, heißes Wasser, cooler Strand, coole Leute, gute Stimmung…einzigartig, unverbesserlich.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Annika (Sonntag, 11 November 2012 03:15)

    Total schön da!! :)
    Da macht Tui bestimmt seine Katalog-Bilder :D
    :*

Mo

04

Mär

2013

Sir Christophs Heft

Habe Anfang Januar endlich mal mein eigenes Schulheft eingeführt, da ich realisiert habe, dass all meine Tafelbilder im Nichts verschwunden sind. Wann auch immer die Jungs etwas von der Tafel abgeschrieben haben, schlugen sie ihr Heft einfach an einer beliebigen Stelle auf und sobald die Seite vollgeschrieben war führten sie den Anschrieb nicht logischerweise auf der nächsten Seite fort, sondern suchten sich eine weitere für sie passende Stelle irgendwo im Heft:D
Sobald ich dann in der nächsten Stunde vor ihnen stand und sie fragt was wir denn in der Letzten besprochen hatten, fand ich immer nur große Fragezeichen vor.
Ja jetzt habe ich mein ganz eigenes Heft, mit Sir Christoph auf dem Heftcover stehend, und auf der ersten Seite folgende Heftregeln (habe ich netterweise mal ins Deutsche übersetzt)
1. Wir starten mit der ersten Seite und beenden das Heft mit der Letzten
2. Für jeden neuen Tafelanschrieb schreibe das Datum an den Seitenrand.

Links für linke Seite, rechts für rechte Heftseite.

Unterstreiche IMMER die Überschrift
4. Wir kopieren alle Tafelanschriebe in unser Heft
5. Wir schreiben sauber und ordentlich
6. Wir führen unser Heft wie folgt:

- Kein Herummalen

- Kein Herausreißen der Seiten

- Keine unnötigen Kritzeleien

Das Heft wird nach jeder Stunde von mir abgezeichnet und jeden Monat zur Kontrolle eingesammelt.

Da viele von ihnen vorher auf der Straße lebten und nie wirklich zur Schule gegangen sind, waren diese Regeln total neu für sie. Auch kein Lehrer vorher hatte sich jemals so um ihre Schulhefte gekümmert. Aber von nun an, sammel ich die Hefte jeden Monat ein, korrigiere sie und versehe das beste Heft (ein mal für Highschool und ein mal für Elementary) mit einem Preis, da es ja keine Noten in Bahay Pag-Asa gibt. Funktioniert ganz gut…und so sieht das Ganze dann aus…

0 Kommentare