Mo

04

Mär

2013

Sir Christophs Heft

Habe Anfang Januar endlich mal mein eigenes Schulheft eingeführt, da ich realisiert habe, dass all meine Tafelbilder im Nichts verschwunden sind. Wann auch immer die Jungs etwas von der Tafel abgeschrieben haben, schlugen sie ihr Heft einfach an einer beliebigen Stelle auf und sobald die Seite vollgeschrieben war führten sie den Anschrieb nicht logischerweise auf der nächsten Seite fort, sondern suchten sich eine weitere für sie passende Stelle irgendwo im Heft:D
Sobald ich dann in der nächsten Stunde vor ihnen stand und sie fragt was wir denn in der Letzten besprochen hatten, fand ich immer nur große Fragezeichen vor.
Ja jetzt habe ich mein ganz eigenes Heft, mit Sir Christoph auf dem Heftcover stehend, und auf der ersten Seite folgende Heftregeln (habe ich netterweise mal ins Deutsche übersetzt)
1. Wir starten mit der ersten Seite und beenden das Heft mit der Letzten
2. Für jeden neuen Tafelanschrieb schreibe das Datum an den Seitenrand.

Links für linke Seite, rechts für rechte Heftseite.

Unterstreiche IMMER die Überschrift
4. Wir kopieren alle Tafelanschriebe in unser Heft
5. Wir schreiben sauber und ordentlich
6. Wir führen unser Heft wie folgt:

- Kein Herummalen

- Kein Herausreißen der Seiten

- Keine unnötigen Kritzeleien

Das Heft wird nach jeder Stunde von mir abgezeichnet und jeden Monat zur Kontrolle eingesammelt.

Da viele von ihnen vorher auf der Straße lebten und nie wirklich zur Schule gegangen sind, waren diese Regeln total neu für sie. Auch kein Lehrer vorher hatte sich jemals so um ihre Schulhefte gekümmert. Aber von nun an, sammel ich die Hefte jeden Monat ein, korrigiere sie und versehe das beste Heft (ein mal für Highschool und ein mal für Elementary) mit einem Preis, da es ja keine Noten in Bahay Pag-Asa gibt. Funktioniert ganz gut…und so sieht das Ganze dann aus…

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Mi

27

Feb

2013

Ähem...

Zu allererst muss ich mich entschuldigen. Es tut mir Leid, dass ich schon so lange nichts mehr von mir hören lassen habe. Aber dies hat auch einen Grund, den ich im Folgenden gerne einmal näher erläutern möchte.
Kurz nach meinem Aufenthalt in Dumaguete erzählte mir Larry, dass ich von nun an ganztägig bis 5 Uhr abends in Bahay Pag-asa arbeiten sollte. Meine Reaktion daraufhin war: WHAT? denn so sehr ich es auch liebte dort zu unterrichten, es war und ist auch echt anstrengend mit der Zeit. Ich bin dort praktisch der Alleinunterhalter für 26 pubertierende Jugendliche und muss mir gleichzeitig auch noch den Stoff für täglichen Unterricht aus den Fingern saugen. Als ich ihn nach dem Grund für diese krasse Veränderung fragte, erzählte er mir, dass es sowohl in meinem Office als auch in Bahay Pag-asa Beschwerden darüber gab, dass ich mich nicht richtig engagieren würde. Diese Neuigkeit war erstmal ein heftiger Schock für mich, da ich definitiv nicht damit gerechnet hatte. Zu diesem Zeitpunkt war meine Projektleiterin jedoch auf einer Fortbildung und ich hatte keine Möglichkeit dieses Missverständnis aus dem Weg zu räumen. In dieser Zeit fiel es mir echt schwer nach Bahay Pag-Asa zu gehen, da ich dachte ich sei dort nicht wirklich erwünscht. Nach einer Woche dann hatte ich endlich die Möglichkeit mit meiner Vorgesetzten zu reden, welche über die ganze Geschichte mindestens genauso erstaunt gewesen war wie ich. Larry war nämlich zu ihr gekommen und hatte sie gefragt, ob es nicht möglich wäre, mich mehr in Bahay Pag-asa einzubinden, denn er würde mich gerne von einem Mädchen in La Salle fernhalten, welche sich immer an alle Ausländer ranhängen würde und ich hätte was besseres als dieses Mädchen verdient:D Meine Projektleiterin willigte natürlich direkt ein, da ich mich bisher gut eingebracht hatte und jede weitere Hilfe für die Jungs gerne gesehen ist.
Auch in dem Office in la Salle hatte sich niemand negativ über mich geäußert.

Auch vorher hab es schon diverse Auseinandersetzungen zwischen Larry und mir, aber als er dann anfing so dreist in meinem Projekt mitzumischen, entschied ich, dass es einfach genug sei und bat um Hilfe für einen Gastfamilienwechsel von AFS Deutschland, welche sich auch direkt mit AFS Philippinen in Verbindung setzte. Diese sprachen mit Larry, welcher ihnen versprach, dass er mich gleich zu Neujahrsbeginn in eine neue Familie versetzen würde. Und diese, grade einmal eineinhalb Monate bis dato, waren die heftigsten überhaupt. Nachdem er von meinem Wunsch die Gastfamilie zu wechseln wusste, fing er an, wo es auch nur ging die lächerlichsten Storys über mich zu erzählen.
Als nach Neujahr jedoch immer noch nicht die Aussicht auf einen Wechsel für mich bestand, nahm ich die ganze Sache selbst in die Hand und fand auch ziemlich schnell eine sehr nette neue Familie, die bereit war mich direkt aufzunehmen. Mit Hilfe einer anderen AFS Voluntärin wurde dies dann tatsächlich auch möglich. Da Larry jedoch der Hosting Coordinator von AFS ist und somit für die Gastfamilien und Familienwechsel zuständig ist, musste er natürlich die neue Familie erst einmal inspizieren. Dabei nutze er gleich einmal die Möglichkeit mich so richtig vor der Mutter herunterzumachen, um zu bewirken, dass diese mich nicht mehr aufnehmen will. Dies wäre seine einzige Chance gewesen mich im Haus zu behalten, sodass ich wiederum nichts Negatives über ihn erzählen könnte. Meine Mutter war jedoch schon vorgewarnt und schenkte dem Ganzen keine Beachtung, sodass ich gleich am nächsten Tag das Haus von Larry verlassen konnte.
Naja mittlerweile gibt es noch weitaus heftiger Affären mit ihm, sodass er letzten Monat aus seinem Amt entlassen wurde, woraufhin er seinen Job in La Salle gekündigt hat. So ziemlich jeder hat mittlerweile realisiert, dass nicht ich der Böse in der ganzen Geschichte war und viele haben sich sogar dafür entschuldigt, für was ich durchmachen musste.
Dennoch arbeite ich weiterhin bis 17.00 Uhr in Bahay Pag-asa, wofür ich eigentlich sogar dankbar bin, da ich seitdem eine viel intensivere Beziehung zu meinen Jungs dort habe und tatsächlich auch was verändern kann, anstatt meine Zeit sinnlos in La Salle zu vergeuden.
Ich hoffe ihr versteht nun, dass dies alles mich etwas sehr beschäftigt hat und verzeiht mir, dass ihr etwas zu kurz gekommen seid.
Werde jetzt bald einige Artikel nachholen…einfach mal nach unten scrollen.

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Do

31

Jan

2013

Zeitungsartikel

Habe sogar zwischenzeitlich Zeit gefunden mich auch mal in ganz Bingen zu repräsentieren;)
Hoffe der Artikel kam gut an!

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Mo

24

Dez

2012

Weihnachten in Bahay Pag-Asa

Den ganzen Dezember über wird in den Philippinen aufgrund von Weihnachten verrückt gespielt. Somit lädt man sich im Verlauf des Monats gegenseitig zu den Tollsten, den Besten, den Lustigsten Weihnachtsfeiern ein und so hatten auch wir in Bahay Pag-asa gleich 2 Partys vor dem eigentlichen Fest.

Nummer 1)
11. Dezember:
Schon Anfang November wurde mir von meinen Co-Workern immer wieder erzählt, dass wir in Bahay Pag-Asa traditionell jedes Jahr eine Weihnachtsfeier am 11. Dezember haben. Da jedoch niemand auch nur Anfing etwas für diesen Tag zu planen, lief das Ganze auf mich hinaus.
Nun gut, folgendes war mein Plan um diesen Dienstag für meine Jungs zu etwas besonderem zu machen: Ich hatte schon seit langem mitbekommen, dass gerade für unsere Neuankömmlinge im Projekt, die passenden Schuhe fehlten und auch generell hatten die Schuhe vieler anderer Löcher oder fielen bald auseinander. Also mussten ein paar anständige Treter für die Kinder her.
Und somit fing es an, dass sich alles nacheinander zum Besten zusammenfügte. Gleich an diesem Abend nachdem ich nach Hause kam, erzählte mir Larry, dass er plane von Jedem unserer AFS Gruppe 500 Pesos (10 Euro) einzusammeln und für Weihnachten in ein soziales Projekt zu spenden. Ziemlich schnell waren wir uns einig, dass das Geld auch für die Schuhe der Jungs verwendet werden könnte. Dazu müssten wir jedoch die ganze AFS Gruppe (11 Schüler) nach Bahay Pag-Asa zur Weihnachtsfeier einladen. Gesagt getan.
Daraufhin bat ich jede Gastfamilie Essen für 5 Leute zur Verfügung zu stellen, sodass am Ende für den Tag an Essen ausgesorgt ist, ohne dass sich jemand in Unkosten stürzen muss. Sobald die Gasteltern, von meinem Engagement hörten, erklärten sich viele sogar bereit mehr Verpflegung für die Jungs zuzubereiten. Als ich dann meine Jungs fragte, was sie sich denn so als Speisen wünschten, fingen ihre Augen an zu Leuchten und sie wurden gar nicht mehr fertig mir davon zu erzählen, was sie denn mal gerne wieder essen würden. Doch eins hörte ich immer wieder heraus: Lechon.
(Lechon ist eine philippinische Delikatesse; ein über dem offenen Feuer gegrilltes Schwein, ganz genau so wie man es sich bei Asterix und Obelix vorzustellen hat.) Da nahezu alle unserer Jungs vor unserem Projekt auf der Straße lebten und nicht einmal geregelte Mahlzeiten hatten und wir in Bahay Pag-asa dies zwar bieten, aufgrund unseres kleinen Budgets aber nur wenig leisten können, ist diese Möglichkeit einmal etwas anderes auf den Tisch zu bekommen etwas ganz besonderes für sie.
Gleich am nächsten Tag fragte mich eine der Gastmütter, was sie denn noch weiterhin zu unserer Weihnachtsfeier beitragen könnte, woraufhin ich ihr von den Wünschen der Kinder erzählte und sie mir kurzerhand 4000 Pesos (80 Euro) in die Hand drückte, um ihnen den Traum eines Lechons zu verwirklichen.
Eine Woche später bot mir dann eine weitere Mutter an, mir beim Kaufen der Schuhe zu helfen, da sie gewisse Kontakte hätte und somit bis zu 10% auf die Schuhe erhalten könnte. Dazu erhielt ich kleiner Spenden wie Handtücher und Kugelschreiber, welcher ich mit ihrer Hilfe alle als kleine Geschenke für die 26 Jungs zusammenpackte.

Nach all diesen Vorbereitungen hatten wir eine super gelungene ganztägige Feier in Bahay Pag-asa. Unsere AFS-gruppe, die schon am Morgen im Projekt ankam, nutze die Möglichkeit bis zum Mittag, dem eigentlichen Programmbeginn, mit den Jungen zu interagieren. Zum Lunch gab es tatsächlich gleich 2 heißbegehrte Lechons (ein weiteres habe ich zur Verfügung gestellt) und danach startete unsere Feier. Die Jungs trugen vorher einstudierte Weihnachtslieder vor und präsentierten voller Stolz den Tanz, denen ich mit ihnen in den letzten Wochen eingeübt hatte. Auch unsere AFS-Gruppe konnte mit einem Tanz mithalten, verlor aber Gnadenlos bei den darauf folgenden Spielen.
Nach dem verdienten Abendessen, ging es dann ans Geschenke verteilen. Dies war ein ganz bewegender Moment für alle. Für viele der Kinder war es nämlich das erste Mal in ihrem Leben, dass sie an Weihnachten tatsächlich etwas für sie Bestimmtes erhielten und bedankten sich bei uns teilweise sogar mit gebrochener Stimme und Tränen.

Nummer 2)
Am Samstag den 22ten Dezember fand unsere zweite Weihnachtsfeier statt. Und dies war ein ganz besonderer Tag für die Jugendlichen. Denn an diesem Samstag waren alle Familien herzlich dazu eingeladen nach Bahay Pag-Asa zu reisen und somit ihre Kinder vor Weihnachten nochmal zu Gesicht zu bekommen.
Was für den größten Teil der Jugendlichen zum glücklichsten Tag in ihrem Leben wurde, wurde für andere wiederum nur umso trauriger. Einige der Eltern konnten sich die Anreise nicht leisten, saßen selbst im Gefängnis, waren durch Familienfehden in den ganzen Philippinen verstreut oder lebten schon lange nicht mehr. Doch meine Jungs ließen es sich so gut wie es ging nicht anmerken, halfen beim Programm, beim Preisevergeben und bei der Essensausgabe. In den wenigen freien Zeiten jedoch kamen dann doch die meisten zu mir mit dem Spruch: „ Für heute bist du dann wohl unser Vater“. Und diese Position nahm ich später auch gerne ein, denn unsere Projektleitung vergab Zertifikate und Ehrungen für erlangte Schulabschlüsse oder gutes Benehmen. Zum Überreichen dieser Auszeichnungen wurde jeweils der Schüler mit seinen Eltern auf die Bühne gerufen und wann auch immer ein Junge aufgerufen wurde, dessen Eltern nicht anwesend waren, stand ich mit stolzgeschwellter Brust hinter ihnen.

Nummer 3)
Endlich Weihnachten. Und da ich aufgrund meiner Probleme in der Gastfamilie einfach keine Lust hatte dieses Fest des Zusammenseins in solch einer gespielten Freundlichkeit zu verbringen, verschlug es mich kurzer Hand mit meiner Co-workerin Honey (ja das ist ihr Name) zu meinen Jungs. Denn niemand kann es besser verstehen, wie es ist Weihnachten getrennt von der Familie zu verbringen ;)
Als wir dort ankamen, fanden wir alle tanzend im Innenhof vor, wo sie sich eine kleine Anlage aufgebaut hatten. Jeder war gut gelaunt und alles war ganz locker. Zumindest für zwei Stunden. Als es dann so mehr gegen Abend zu ging, wurden die Jungs immer angespannter und viele zogen sich mit dem Kommentar: „wir sind müde“ in ihre Schlafsäle zurück. Jedoch wird in den Philippinen Weihnachten um Mitternacht zwischen dem 24ten und dem 25ten angefangen zu feiern und mir wurde schnelle bewusst, dass sie sich gerade in diesem Moment so fern von ihrem Zuhause fühlen müssen. Also rief ich alle um 10 Uhr abends in der Kapelle zusammen, wo ich ihnen von meiner Familie erzählte und davon, wie wir Weihnachten in Deutschland feiern. Weiterhin machte ich ihnen klar, dass ich mich genau in der gleichen Situation wie sie befinde und ich mich freiwillig dazu entschieden hatte, diesen Abend mit ihnen zu verbringen, weil ich sie als meine philippinische Familie ansehe. Danach beteten wir kurz zusammen und ich erklärte wie der weitere Abend geplant sei. Ich wollte meine Jungs natürlich auch an meiner Kultur teilhaben lassen, weshalb wir einen Mix aus Deutsch-philippinischen Weihnachten zelebrierten.
Nach dem Gebet versammelten wir uns im Essensraum, wo Honey und Ich unsere Geschenke für alle unter den Weihnachtsbaum gelegt hatten. Wir hatten für alle 26 Jungs Scrapbooks gebastelt. Das sind kleine Bücher, in welche wir persönliche Fotos die in unserer gemeinsamen Zeit entstanden sind und Fotos mit ihren Familien von der Familienfeier zwei Tage zuvor geklebt und am Ende jedes Buches noch eine kleine persönliche Message geschrieben hatten. Diese kleinen Geschenke sollten sie nach deutscher traditioneller Weise schon am 24ten öffnen. Und es war genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn als sie die Bilder mit ihren Familien sahen, war auf einen Schlag die Unbeschwertheit zurück und als sie dann noch unsere persönlichen Kommentare am Ende lasen, waren sie so gerührt darüber, wie wir für sie da sind, dass sich viele mit einer herzlichen Umarmung bedankten.
Danach wurde dann der Speisesaal groß hergerichtet und herausgeputzt; die Tische in der Mitte zu einer Tafel zusammengeschoben, worauf dann das Essen präsentiert wurde. Beendet wurde unser Festessen genau um 24 Uhr, indem wir die letzten Sekunden gemeinsam runter zählten.
Damit ging es dann über zur Philippinischen Kultur. Wir hatten noch einen riesen Kuchen organisiert, den wir dann ersteinmal gemeinsam verspeisten und dann gab es sogar noch weiter Geschenke, zur Verfügung gestellt von La Salle. Nach der Bescherung drehten wir einfach wieder die Musik auf, bis wir um 2 Uhr früh erschöpft in unsere Betten fielen.
Nächster Morgen…4 Uhr aufstehen!haha
Frühstück vorbereiten und alle Kids aufwecken…macht man doch gerne so als großer Bruder (oder eben gleichaltriger),dann mal wieder gemeinsam gegessen und danach noch einen schönen Film geguckt, wobei die Hälfte wieder eingeschlafen ist:D
Nach dem Mittagessen hieß es dann für Honey und mich auch wieder nach Bacolod City zurückzukehren, jedoch mit einer unvergesslichen Erinnerung in unseren Herzen, an ein Weihnachten, das wir mit einer rießigen Familie so weit weg von unserem zu Hause gefeiert haben.

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Mo

12

Nov

2012

Dumaguete

Für das Wochenende vom 03.11-05.11.12 wurde ich von einer befreundeten philippinische Gastfamilie, welche Alicia, eine deutsche Rotary Austauschschülerin, bei sich aufgenommen hat, (ja mit denen war ich auch auf dem Campingausflug) zu einem Trip nach Dumaguete City eingeladen. Dies ist eine 5 Autostunden entfernte Stadt auf der anderen Seite von Negros. Wobei 5 Autostunden hier definitiv was anderes bedeutet als in Deutschland, da man generell nie schneller fährt als 80 km/h. Was auch aufgrund der Straßenverhältnisse nicht anders möglich ist.

Unser Hotel dort liegt genialer weise direkt am Strand. Man verlässt also die Lobby und kann seine Füße sofort in dem dort besonderen, schwarzen Sand vergraben. Nach unserer Ankunft am Samstagmittag, verschlägt es uns also gleich ins warme Meer zum schwimmen. Und als es uns dann dort zu kalt wird, wechseln wir in den Pool über :D
Zu Abend essen wir in unserer ganz eigenen Etage, auf dem Balkon mit Blick aufs Meer. Wie auch zum Campen, haben wir auch hier die Nanny und die beiden Driver der Familie dabei, die jedes Mal so überrascht sind, wenn ich ihnen Danke sage, dass sie mich nur ungläubig anlächeln und weiter gehen.

Am Sonntagmorgen brechen wir nach ausgiebigem Frühstücken sehr früh auf, denn heute steht Walhaitauchen auf dem Programm. Dafür geht es mit unserem eigenen, gemieteten Bangka in Richtung Cebu, die Nachbarinsel, um dann festzustellen, dass es dort noch viel bessere Sandstrände gibt. Nur so nebenbei erwähnt.
Ähm Walhai…also der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte Hai und zugleich der größte Fisch der Gegenwart (Quelle Wikipedia :D) und ja er ist wirklich riesig. Haha
Kleine Fischerboote locken uns dann diese Prachtexemplare an und ermöglichen es, dass wir sie fast eine Stunde lang umtauchen. Eigentlich ist es auch nicht erlaubt, sie unter Wasser anzufassen, aber ich kann ja nichts dafür wenn mich die Flossen ständig berühren, wenn der Fisch sich bewegt;)
Genau das gleiche hat sich wohl auch die dämliche Qualle gedacht, die mich an der Schulter berührt hat. Aber sie war nur ganz klein und ungefährlich, hat halt nur mega gebrannt.

Ich kann mich an diesen Tieren ja nicht sattsehen, aber die Familie will dann doch nach einiger Zeit weiter nach Sumilon Island. Und als wir dann dort ankommen kann ich auch verstehen warum. Es ist mit Abstand so die coolste Insel, mit dem blauesten Wasser die ich bisher gesehen habe.

Den Vater werfen wir jedoch auf halber Streck über Bord, da dieser dort mit seiner professionellen Taucherausrüstung erst mal schön Korallenrifftauchen geht.
Generell ist die ganze Insel mit Korallenriffen umgeben und teilweise stehen diese auch unter Naturschutz. Das hindert uns trotzdem nicht daran, dort schnorcheln zu gehen. Und OHO, das was ich dort sehe ist mit Abstand das schönste was ich jemals gesehen habe. All die unzähligen Farben und Fische, einfach nur umwerfend. Pech nur, dass die Batterien der Unterwasserkamera von Alicia leer sind-.-
Aber so, nur noch viel besser sah es dann schon aus:

Als wir dann zurück zum Hotel kommen, sind alle einfach nur fertig und wollen schlafen. Wir raffen uns dann aber doch noch zu einem Abendessen in der Stadt auf und schließen den Tag mit einer Menge an Billardspielen ab.
Für Montagmorgen heißt es dann für alle ausschlafen, weil der vorangegangene Tag ja so anstrengend war. Ich sehe das aber nicht ein, denn wenn ich schon mal am Strand bin, muss ich das auch ausnutzen. Also stehe ich als einziger Frühs um 8 Uhr auf und begebe mich zum tauchen ins Meer. Und gut dass ich das noch gemacht habe…denn kaum 5 Meter von unserem Hotel entfernt lassen sich auch hier, wenn auch nur kleine und vereinzelte, Korallengruppierungen finden. Aufgrund dessen verlasse ich das Wasser nicht mehr bis um 10.30 Uhr, bis ich Hunger bekomme. Als ich zurück ins Hotel komme ist jedoch immer noch keiner wach, also geh ich noch ausgiebig am Strand entlang.

Nach dem sehr späten Frühstück, geht es dann auch schon auf den Heimweg, mit Zwischenstopp in der Innenstadt von Dumaguete, wo wir in einem Deutsch-Schweizerischem Restaurant zu Mittag essen. Wow, ich hätte nicht gedacht, dass ich deutsches Essen so vermisse, aber als ich dann meine panierten Schnitzel mit Spätzle vor mir stehen hatte, gab es kein Halten mehr :DD so dass ich noch nicht mal mehr ein Foto davon machen konnte.
Danach ging es aber endgültig zurück nach Bacolod City und das geniale Wochenende war auch schon wieder vorbei.

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Mo

04

Mär

2013

Sir Christophs Heft

Habe Anfang Januar endlich mal mein eigenes Schulheft eingeführt, da ich realisiert habe, dass all meine Tafelbilder im Nichts verschwunden sind. Wann auch immer die Jungs etwas von der Tafel abgeschrieben haben, schlugen sie ihr Heft einfach an einer beliebigen Stelle auf und sobald die Seite vollgeschrieben war führten sie den Anschrieb nicht logischerweise auf der nächsten Seite fort, sondern suchten sich eine weitere für sie passende Stelle irgendwo im Heft:D
Sobald ich dann in der nächsten Stunde vor ihnen stand und sie fragt was wir denn in der Letzten besprochen hatten, fand ich immer nur große Fragezeichen vor.
Ja jetzt habe ich mein ganz eigenes Heft, mit Sir Christoph auf dem Heftcover stehend, und auf der ersten Seite folgende Heftregeln (habe ich netterweise mal ins Deutsche übersetzt)
1. Wir starten mit der ersten Seite und beenden das Heft mit der Letzten
2. Für jeden neuen Tafelanschrieb schreibe das Datum an den Seitenrand.

Links für linke Seite, rechts für rechte Heftseite.

Unterstreiche IMMER die Überschrift
4. Wir kopieren alle Tafelanschriebe in unser Heft
5. Wir schreiben sauber und ordentlich
6. Wir führen unser Heft wie folgt:

- Kein Herummalen

- Kein Herausreißen der Seiten

- Keine unnötigen Kritzeleien

Das Heft wird nach jeder Stunde von mir abgezeichnet und jeden Monat zur Kontrolle eingesammelt.

Da viele von ihnen vorher auf der Straße lebten und nie wirklich zur Schule gegangen sind, waren diese Regeln total neu für sie. Auch kein Lehrer vorher hatte sich jemals so um ihre Schulhefte gekümmert. Aber von nun an, sammel ich die Hefte jeden Monat ein, korrigiere sie und versehe das beste Heft (ein mal für Highschool und ein mal für Elementary) mit einem Preis, da es ja keine Noten in Bahay Pag-Asa gibt. Funktioniert ganz gut…und so sieht das Ganze dann aus…

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